Bockshornklee NICHT zur Induktion geeignet

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Bockshornklee NICHT zur Induktion geeignet

Beitragvon milchling » Donnerstag 7. Januar 2021, 22:35

Weil ich hier immer wieder lese, daß Frauen zur Induktion Bockshornklee einnehmen, folgender Hinweis:

Vor einem Jahr habe ich das [rurl=viewtopic.php?p=6395#p6395]schon einmal geschrieben[/rurl]:
Nach amerikanischen Foren soll Bockshornklee (engl. Fenugreek, lat. Trigonella foenum-graecum) ausschließlich für die Steigerung einer schon vorhandenen Milchmenge angewandt werden. In den Still-Empfehlungen ist immer von "new mothers" (="neue", d.h. frisch entbundene Mütter) die Rede.
Auch die Studien zum Thema (s. insbesondere die sehr vielversprechenden 2018er-Studien zur Wirkung von Bockshornklee) wurden an Müttern durchgeführt, also jeweils NACH der Entbindung.
Induktion ahmt aber hormonell die Phase VOR der Entbindung nach.

Für die Induktion sei Bockshornklee sogar kontraproduktiv, wird in den amerikanischen Laktations-Foren gewarnt.

Ich suche nochmal nach Quellen, habe aber in der ersten Stunde Suchen wie schon vrr einem Jahr keine direkte Herleitung gefunden. Daher kann ich es leider nur indirekt herleiten:
Bockshornklee (engl. fenugreek) enthält Progesteron bzw. dessen Vorläufer Diosgenin, siehe .z.B. https://en.wikipedia.org/wiki/Progesterone ("Diosgenin and progesterone are also found in other Dioscorea species, as well as in other plants that are not closely related, such as fenugreek").
Ebenfalls laut Wikipedia https://en.wikipedia.org/wiki/Lactation ... influences hemmen hohe Progesteronspiegel die Milchbildung ("high levels of progesterone inhibit lactation before birth").

Ist ein Milchfluß erst einmal vorhanden, dann kann er mit Bockshornklee gesteigert werden. Häufig wird von einem starken Körpergeruch als Nebenwirkung von Bockshornklee berichtet -- dieser wird vom enthaltenen Sotolon verursacht (s. auch https://de.wikipedia.org/wiki/Sotolon#B ... _Bedeutung), verschwindet bei Absetzen aber auch wieder. Das gilt auch für den gelegentlich verursachten Durchfall.
Sehr viel kritischer ist die Kreuzallergie mit den eng verwandten Nahrungsmitteln Erdnüsse und Kichererbsen, die bei Bockshornklee vorkommt, d.h. auf Erdnuß/Kichererbsen Allergische reagieren wahrscheinlich auch auf Bockshornklee. Asthmasymptome können von Bockshornklee verstärkt werden, wobei er auch oft als Asthmatherapie eingesetzt wird.

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Re: Bockshornklee NICHT zur Induktion geeignet

Beitragvon milchling » Mittwoch 13. Januar 2021, 23:16

Ich habe ein paar englischsprachige Belege gefunden, aber keine echten wissenschaftlichen Quellen:

Im Lactation Wiki (DER englischsprachigen Ressource zum Thema)
Lactation Wiki hat geschrieben:Inducing Lactation Resources / Medical Interactions
"The effects of Fenugreek, Fennel and Blessed Thistle actually delay how long it takes to start lactation... To induce lactation is increase prolactin which is suppressed by both Estrogen and Dopamine. Domperidone massively reduces Dopamine in the body which is the primary method it uses to induce lactation. As for temporarily lowering estrogen? Oatmeal is actually great at cleansing excess estrogen from the body. Once lactation starts and hits its main phase (basically as soon as the milk turns white) go ahead and start back on the supplement(s). It will probably be about a week or two after you start getting drops, and it will help increase your supply."

Excerpt from this Reddit thread.
Hervorhebung (kursiv) von mir. Im als Quelle angegebenen Reddit-Link ist die Nachricht leider gelöscht worden.


Weitere Belege finden sich im BDSM- und Fetisch-Social-Network Fetlife (Wikipedia-Eintrag dazu), sind aber nur mit einem Account dort auch lesbar:

Aus der Gruppe Induced Lactation ein Posting "Wanting to lactate, suggestions?":
BrandiDollie, 51F Doll hat geschrieben:is there any over the counter drugs besides fenugreek, that someone has used that actually worked for them? I want to start producing milk but, can't get it to start.
Jun 15, 2020
milkmaker007 hat geschrieben:I know you're only supposed to use fenugreek after you start lactating, it can actually hinder your chances of getting the ball rolling to start lactating
Jun 15, 2020


In Induced Lactation for Women das Posting "Fenugreek?":
Ms_Lactina, 69F Fetishist hat geschrieben:There is a lot of bad info around about using it to induce lactation. Most of the bad info comes from lactation groups that are owned by Men. All they know normally is what they have read and using Fenugreek to induce is all over the place. It's wrong and even kind of backward as it can prevent your milk from even coming in or at least make it harder. Once you have milk, it is useful for boosting your milk supply. But, only after you have milk. The only inducing herbs are Goat's Rue and Alfalfa.
Jun 28, 2019


Fazit: Bockshornklee nicht in der Induktionsphase einnehmen! Erst nach dem Einsetzen der eigentlichen Milchproduktion, wenn sich die produzierte Flüssigkeit nach etwa zwei Wochen von durchsichtig nach weiß verfärbt hat, nicht früher!

Alternativen:

Goats Rue ist Geißraute (Galega officinalis). Der Link geht auf die Wikipedia, dort steht: "...Untersuchungen belegen die milchfördernde und blutzuckersenkende Wirkung von Galega officinalis. Verwendet wird der Wirkstoff in der Homöopathie bei ungenügendem Milchfluss bei Wöchnerinnen."
Alfalfa ist Luzerne (Medicago sativa).

In den Empfehlungen taucht auch öfters Blessed Thistle auf, das ist Benediktenkraut (Centaurea benedicta, in älterer Literatur meist Cnicus benedictus). Dieses soll aber wie Bockshornklee auch erst nach dem Einsetzen der Milchproduktion eingenommen werden, wenn sich die Flüssigkeit nach etwa zwei Wochen von durchsichtig nach weiß verfärtbt hat. Über Benediktenkraut schreibt die Wikipedia "Das Benediktenkraut besitzt ein gewisses Allergiepotential. Betroffen sind dabei vor allem Personen mit Allergien gegenüber Korbblütlern."
"Blessed Thistle" wird in manchen Anleitungen auch "Blessed Milk Thistle" genannt, das provoziert eine Verwechselung mit der "Milk Thistle" das ist eine ganz andere Pflanze, die Mariendistel (Silybum marianum) ohne galaktogene Wirkung.

Weitere Pflanzen, die in Indien und im pazifischen Raum z.T. lange Tradition haben, sind
  • Shatavari, der wilde indische Spargel Asparagus racemosus. Dort habe ich keine Quellen zum Zeitpunkt gefunden. Vorsichtshalber vielleicht erst nach erfolgreichem Einsetzen der Milchproduktion (s.o.) zu deren Steigerung einnehmen!
  • Moringa Oleifera ist eine weiteres bewährtes Galaktogen. In meinem aus dem alten Forum geretteten [rurl=viewtopic.php?f=13&t=436]Artikel zu Moringa[/rurl] ist eine sehr erfolgreiche Doppelblindstudie angegeben, in der die Einnahme Moringa ab der 35. Schwangerschaftswoche sehr effektiv war. Ich habe Empfehlungen in Foren gelesen, in denen mit Moringa zwei Wochen vor der Einnahme von Domperidon und dem intensiven Pumpen begonnen wurde (letzteres wäre die simulierte Geburt). Aber das ist nur Hörensagen...

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Re: Bockshornklee NICHT zur Induktion geeignet

Beitragvon Christine » Freitag 28. Mai 2021, 15:45

Wer nicht so gut Englisch kann:

Lactation Wiki hat geschrieben:Die Wirkungen von Bockshornklee, Fenchel und Mariendistel verzögern in Wirklichkeit, wie lange es dauert, bis die Milchbildung beginnt... Um die Milchbildung einzuleiten, wird Prolaktin erhöht, das sowohl von Östrogen als auch von Dopamin unterdrückt wird. Domperidon verringert massiv Dopamin im Körper, was die primäre Methode ist, um die Laktation zu induzieren. Wie bei der vorübergehenden Senkung von Östrogen? Haferflocken sind sehr gut geeignet, um überschüssiges Östrogen aus dem Körper zu spülen. Sobald die Milchbildung einsetzt und die Hauptphase erreicht ist (sobald sich die Milch weiß färbt), können Sie wieder mit der Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel beginnen. Es wird wahrscheinlich etwa eine oder zwei Wochen dauern, nachdem Sie beginnen, Tropfen zu bekommen, und es wird helfen, Ihre Mengezu erhöhen.

Quelle: https://lactation.wiki/wiki/Main_Page
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Re: Bockshornklee NICHT zur Induktion geeignet

Beitragvon milchling » Samstag 20. August 2022, 16:25

milchling hat geschrieben:Moringa Oleifera ist eine weiteres bewährtes Galaktogen. In meinem aus dem alten Forum geretteten [rurl=viewtopic.php?f=13&t=436]Artikel zu Moringa[/rurl] ist eine sehr erfolgreiche Doppelblindstudie angegeben, in der die Einnahme Moringa ab der 35. Schwangerschaftswoche sehr effektiv war.

Irgendwie ist der rurl-Link kaputt, der Artikel Moringa oleifera als Alternative zu Domperidon findet sich hier.

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